Verletzungsprävention im Fußball
Prävention und Gesundheitsförderung stehen bei PHYSIO 2.0 an der Tagesordnung. Wir möchten Verletzungen oder Erkrankungen vorbeugen, nachhaltige Ergebnisse erzielen und unsere PatientInnen langfristig unterstützen ein gesundes und aktives Leben zu führen. Dabei unterstützen wir nicht nur Einzelsportler, sondern auch ganze Mannschaften!
Aufgrund der Corona–Pandemie war der Spiel- und Trainingsbetrieb im Amateurfußball für 7 Monate eingestellt. Seit Anfang Juni haben nun die meisten Mannschaften ihr Training wieder aufgenommen, um sich auf die neue Saison vorzubereiten. Felix Schmied hat im Rahmen seines letzten universitären Praktikums bei PYHSIO 2.0 ein evidenz-basiertes Präventionsprogramm entwickelt und in der Oberliga beim USV Mooskirchen zweimal pro Woche über einen Zeitraum von 4 Wochen durchgeführt.
Bei diesem Präventionsprogramm wurde der Fokus auf folgende Bereiche gelegt:
- Hüft- / Gesäßmukulatur (Gluteus Medius)
Laut einer Studie von Ueno et al. (2020) hat eine starke Hüft- / Gesäßmuskulatur einen positiven Einfluss auf die Beinachse (v.a. bei der Landung nach einem Sprung) und somit können auch Knie- und Knöchelverletzungen vermieden werden.
- Hintere Oberschenkelmuskulatur (Hamstrings)
In einer Studie von Nick van der Horst et al. (2015) reduzierte die Durchführung des ‚Nordic Hamstring-Protokolls’ im Amateurfußball die Verletzungsrate der hinteren Oberschenkelmuskulatur signifikant.
- Oberschenkelinnenseite (Adduktoren)
Ein gezieltes Krafttraining der Adduktorenmuskulatur und vor allem eine Progression der „Copenhagen Adduction Exercise“ reduzierte in einer Studie von Harøy et al. (2019) die Verletzungen im Leistenbereich um 41 %.
- FIFA 11+ Programm
Das FIFA 11+ Programm beinhaltet Kraftübungen und statisch/dynamische Stabilisationsübungen und ist ein anerkanntes Präventionsprogramm im Fußball. Laut einer Studie von Sadigursky et al. (2017) reduzierte die Durchführung des FIFA 11+ Programm zum Aufwärmen die Verletzungsrate um 30%.
- Rumpfmuskulatur
Dello Iacono, Padulo und Ayalon (2016) haben in ihrer Studie herausgefunden, dass ein 6-wöchiges Rumpfstabilitätsprogramm eine positive Auswirkung auf die Balance der unteren Extremität bei Fußballspielern hat.
Nach Durchführung des Präventionsprogramms wurde ein Resümee gezogen. Erfreulicherweise kam es während dieser Zeit (trotz hoher Trainings- und Testspielbelastung) zu keinen weiteren muskulären Verletzungen beim USV Mooskirchen. Wir hoffen natürlich, dass dies auch weiterhin so bleibt und alle Spieler auch zukünftig fleißig ihr Trainingsprogramm durchführen :-)!
P.S.: Hier noch ein kleiner Auszug aus dem Trainingsprogramm:
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